Triaphon-Projekte
Triaphon in Kinderarztpraxen (TriaKi):
Im Modellprojekt „Triaphon in Kinderarztpraxen“ wird telefonische Sprachmittlung seit 2022 in der ambulanten pädiatrischen Versorgung implementiert und evaluiert. 100 Kinderarztpraxen aus Berlin, Bremen/Bremerhaven, Hamburg und Nordrhein-Westfalen können sich daran beteiligen und erhalten dank einer Förderung der Auridis Stiftung kostenfreien Zugriff auf den Triaphon-Service.
Ziel des Projektes ist es, den Einsatz der medizinischen Dolmetsch-Hotline in der ambulanten Kinderversorgung zu erproben und somit die medizinischen Versorgung von Kindern zu verbessern, deren Eltern nur begrenzt Deutsch sprechen.
Darüber hinaus möchte Triaphon über die Projektlaufzeit eine Datengrundlage schaffen, die unsere Forderung nach einer Kostenübernahme der Leistung Sprachmittlung durch die gesetzlichen Krankenkassen untermauern soll. Das Projekt läuft bis Juni 2025.
Für die Projektteilnahme sollten Sie folgende Bedingungen erfüllen:
- Kinderarztpraxis mit Sitz in Berlin, Bremen/Bremerhaven, Hamburg oder Nordrhein-Westfalen
- Bedarf an telefonischer Sprachmittlung
- Interesse an einer kostenfreien Nutzung des Dolmetsch-Service (24/7) während der Projektlaufzeit
- Beteiligung an einer Evaluation mit wenig Aufwand am Ende der Projektlaufzeit
Sie haben Interesse an einer Teilnahme? Sie können sich bequem über das folgende Formular registrieren:
Sie sind schon Kunde? Hier können Sie sich einloggen:
Sie haben Rückfragen? Schreiben Sie uns gerne eine E-Mail: triaki@triaphon.org
gefördert von:
Deutsche Postcode Lotterie:
Die Deutsche Postcode Lotterie (DPL) ist ein Förderpartner, der es Triaphon seit drei Jahren ermöglicht, die Qualifizierung unserer Sprachmittler*innen und damit auch die hohe Qualität der telefonischen Dolmetsch-Gespräche sicherzustellen.
Triaphon Qualitätssicherung durch die Förderung der DPL:
- regelmäßige Online-Fortbildungen rund um das Thema Telefondolmetschen (mind. drei Veranstaltungen/Jahr)
- Eine jährliche Fachveranstaltung in Präsenz für unsere Sprachmittler*innen in Berlin oder Hamburg („TRIAPHONALE“)
- regelmäßige Test- und Übungsanrufe für unsere Sprachmittler*innen
- Zugang zu Schulungsmaterial in Form von Schulungsvideos
TRIAPHONALE
Die Triaphonale ist jedes Jahr aufs Neue eine bereichernde Vor-Ort-Veranstaltung für alle Beteiligten. Da Triaphon dezentral organisiert ist – sowohl intern als auch die bundesweite Community aus Sprachmittler*innen – eröffnet die Triaphonale bei gutem Essen und ausgelassener Stimmung die Möglichkeit zum persönlichen Kennenlernen und Austausch. Fachvorträge und Workshops von Expert*innen im Bereich Dolmetschen und die Einbindung von Ärzt*innen ermöglichen unseren Sprachmittler*innen weitere Schulungsmöglichkeiten, die sie in ihrer Rolle als Sprachmittler*innen stärken und motivieren.
Eindrücke der vergangenen Fachveranstaltungen:
gefördert von:
IntVem/interVerO:
Ziel des Projekts ist es, ein neues Versorgungsmodell für Krebspatient*innen mit migrationsbedingter Sprachbarriere zu entwickeln und zu erproben. Durch ein strukturiertes Programm sollen die Patient*innen während und nach der Behandlung besser informiert und unterstützt werden, um in Folge ein besseres Verständnis sowie einen besseren Umgang mit der Erkrankung zu entwickeln. Triaphon stellt die Dolmetsch-Hotline für dieses Projekt zur Verfügung, unterstützt bei Übersetzungen und wirkt an den wissenschaftlichen Auswertungen und Beiträgen zum Projekt mit.
IntVem
- (Pflege-geleitetes) Integratives Versorgungsmodell für onkologisch erkrankte Menschen mit Migrationshintergrund und Sprachbarrieren
- Fragestellung: „Beeinflusst die Einführung eines strukturierten Informationsmanagement-und Nachsorge-Programms mit digitalen Tools und standardisierten Interventionszeitpunkten die Informiertheit und Gesundheitskompetenz der Zielgruppe, deren Zufriedenheit sowie die Versorgungsqualität?“
- Entwicklung und Erprobung am Universitätsklinikum Köln – Institut für Pflegewissenschaft (IfP)
- Laufzeit: 36 Monate (Start: 01.10.2023)
interVerO
- Vorarbeiten zur Entwicklung eines diversitätssensiblen, interkulturellen, pflegerisch gesteuerten Versorgungsmodells für onkologisch erkrankte Menschen mit Migrationshintergrund
- Unterstützer: Köln Fortune/ Elster Nachlass
- Laufzeit: zunächst 12 Monate (Start: 01.04.2023)
BeGInNeR:
Im Rahmen des Projekts „BeGInNeR“ besteht eine Kooperation zwischen der Kreisintegrationsstelle, Fachbereich Gesundheit und Migration des Landratsamts Karlsruhe und Triaphon. Das Fachamt unterstützt medizinische Akteure der Region und bietet ihnen u.a. die Möglichkeit, Triaphon bei Bedarf kostenfrei zu nutzen.
Mit dem Angebot möchte das geförderte interkulturelle Ärztinnen- und Ärzte-Netzwerk „BeGInNeR“ Gesundheitseinrichtungen dabei unterstützen, Hürden bei der medizinischen Behandlung von geflüchteten und migrierten Personen abzubauen und Praxisteams zu entlasten. Die Nutzung des Triaphon-Service ist einfach: Wenn sofort gedolmetscht werden muss, wird die zentrale Telefonnummer von Triaphon angerufen und über einen Tastendruck die gewünschte Sprache ausgewählt. Die Sprachmittlung steht 24/7 zur Verfügung und erfolgt in alle Richtungen vertraulich und anonym.
Sie haben Interesse an einer Teilnahme?
Für weitere Infos sowie zur Registrierung und Freischaltung Ihrer Telefonnummer, kontaktieren Sie die Fachstelle Gesundheit und Migration unter beginner@landratsamt-karlsruhe.de.
Selektivvertrag KID-Protekt:
Die AOK Rheinland/Hamburg, die Sozialbehörde Hamburg und die Stiftung SeeYou schließen einen Selektivvertrag in Arztpraxen.
Ziel des Selektivvertrages ist das systematische Erkennen und die Überleitung von Familien mit Unterstützungsbedarf aus Frauen- sowie Kinderarztpraxen heraus in das Netz der Frühen Hilfen und andere soziale Sicherungssysteme. Kern des Vorhabens ist die Lotsenfunktion zum Finden und Nutzen der passenden Einrichtungen und benötigten Hilfen. Teilnehmende Arztpraxen können den Dienst von Triaphon kostenfrei nutzen.
Weiterführende Informationen erhalten Sie unter folgendem Link:
https://www.seeyou-hamburg.de/kooperationen-beratung/selektivvertrag/
HYKIST:
HYKIST ist ein vom Bundesministerium für Gesundheit gefördertes Forschungsprojekt, das den Einsatz hybrider KI-Sprachtechnologien zur Qualitätssteigerung in der medizinischen Versorgung untersucht und getestet hat.
Funktionsweise:
HYKIST assistierte dolmetschenden Sprachmittler*innen durch eine KI-unterstützte Kommunikation, um so komplexe medizinische Sachverhalte und Fachtermini während des Arzt-Patienten-Gespräches besser dolmetschen zu können. Hierfür wurden Technologien der automatischen Spracherkennung und maschinellen Übersetzung mit einer Telekonferenzplattform zur Unterstützung der Sprachmittler*innen gekoppelt. Gleichzeitig wurde zur Kommunikationseinleitung und zur Erhebung initialer Anamnese-Informationen die Integration mit einer ebenfalls KI-basierten Sprachassistentenlösung untersucht und für die Nutzung durch nicht-deutschsprachige Patient*innen optimiert.
Hintergrund:
In Deutschland leben 23,8 Mio. Menschen mit Migrationshintergrund (Statistisches Bundesamt, Mikrozensus 2022), davon haben laut Literatur 10-30% geringe Deutschkenntnisse (BRENNE et al. 2015). Mangelnde oder fehlerbehaftete Kommunikation in der medizinischen Versorgung führen zu Unter- und Fehlversorgung, geringerer Versorgungsqualität, erhöhter Rate an Behandlungsfehlern und ineffektiveren Präventionsmaßnahmen für die Patient*innen sowie zu Unzufriedenheit beim medizinischen Personal (LAMPERT et al. 2016). Um diesen Herausforderungen entgegen zu wirken, wurde im HYKIST-Projekt mit Technologien der Künstlichen Intelligenz ein echtzeitbasiertes Übersetzungsassistenzsystem in der medizinischen Basis- und Notfallkommunikation entwickelt.
Projektbeteiligte:
- Fraunhofer FOKUS
- RWTH Aachen University
- AppTek GmbH
- Triaphon gGmbH
gefördert von:
Dolmetsch-Nothilfe: Ukrainisch:
Mit dem Projekt „Dolmetsch-Nothilfe: Ukrainisch“ (DNU) reagierte Triaphon im Frühjahr 2022 auf den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und den damals akut erhöhten Sprachmittlungsbedarf für die Sprachen Russisch und Ukrainisch.
Mit dem Projekt „Dolmetsch-Nothilfe: Ukrainisch“ stand die Triaphon-Hotline deutschlandweit allen Kliniken, Arztpraxen und weiteren medizinischen Einrichtungen rund-um-die-Uhr kostenfrei für die Sprachen Russisch und Ukrainisch zur Verfügung. Damit konnten Ukrainer*innen in Deutschland sowie die (medizinischen) Helfer*innen bei ihrer Arbeit unterstützt werden. Die Dolmetsch-Nothilfe war vom 7. März 2022 bis zum 31. Januar 2023 verfügbar.
Die DNU in Zahlen:
- Gedolmetschte Anrufe: 3.632
- Dolmetschende Sprachmittler*innen: 46
- Angemeldete medizinische Einrichtungen: 694
Rückmeldung aus der Praxis:
„Die Dolmetsch-Nothilfe für Ukrainisch von Triaphon ist ganz große klasse. Sie bietet etwas, dass keine Übersetzungs-App der Welt schafft; nämlich den direkten Kontakt zu einer Person, die die Heimatsprache der geflüchteten Menschen spricht. Ich glaube, dass das den Betroffenen ein viel besseres und sichereres Gefühl im Umgang mit medizinischen Fragen gibt. Darüber hinaus erreicht man die Dolmetsch-Hotline in Windeseile nahezu ohne Warteschleife. Und das kostenlos. Ich als niedergelassener Kinder- und Jugendarzt nutze die Dolmetsch-Hotline regelmäßig und kann sie allen Kolleginnen und Kollegen uneingeschränkt empfehlen.“
Dr. Eckerland, Gelsenkirchen
gefördert von:
Corona-Soforthilfe:
Mit dem Projekt „Corona-Soforthilfe“ reagierte Triaphon auf die Corona-Pandemie und die hohe Auslastung von medizinischen Einrichtungen und die enorme Belastung des medizinischen Personals zu Pandemiezeiten. Medizinische Einrichtungen konnten die Dolmetsch-Hotline im Rahmen der Corona-Soforthilfe kostenfrei und niederschwellig in Anspruch nehmen (vgl. Dolmetsch-Nothilfe).
gefördert von:
Qualifizierung von Sprachmittler*innen bei Triaphon:
Unser 2019 von der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration gefördertes Projekt hat entscheidende Schritte zur Qualifizierung von Sprachmittler*innen für den Einsatz in der medizinischen Versorgung ermöglicht. Durch gezielte Schulungen und praxisnahe Übungen konnten die Teilnehmenden ihre Kompetenzen erfolgreich ausbauen. Mit Mentoren-Schulungen, über 120 Übungsanrufen und Schulungsvideos haben wir wertvolle Lernangebote geschaffen. Einige geplante Workshops konnten nicht wie vorgesehen stattfinden, weshalb wir unser Online-Angebot ausbauten und flexiblere Lernformate entwickelten. Die gewonnenen Erfahrungen und Ergebnisse haben zu weiteren Maßnahmen geführt, die in neuen Projekten weitergeführt werden. So wird die Vernetzung der Sprachmittler*innen und die nachhaltige Verbesserung der medizinischen Versorgung von Menschen mit Sprachbarrieren langfristig gefördert.